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Den Begriff "Unseres Herrgotts Kanzlei" prägte Herzog Caspar Aquila (1488-1560), der in einem Brief an Herzog Albrecht schrieb: „Hier in diesen undankbaren, deutschen Landen darf man nichts drucken, was wider das Interim lautet, ausgenommen die hochlöbliche, alte, christliche Stadt Magdeburg - das ist Gottes Kanzlei.“ In Magdeburg boten sich die technischen Möglichkeiten, die eine Verbreitung der Ideen Martin Luthers ermöglichten. Die Erfindung des Buchdrucks beschleunigte den Erfolg der Reformation: Luthers Lehre konnte sich mit Hilfe der massenweise hergestellten Flugblätter enorm schnell und weit ausbreiten, die in der Ulrichskirche und in ihrem Pfarrhaus entstanden. Nur in Magdeburg konnten die Druckereien an protestantischem Schriftgut drucken, was sie wollten, und so wurden in dieser Stadt zwischen 1549 und 1551 über 100 Pamphlete gegen das Interim gedruckt. Da jene Schriften in alle Richtungen der Windrose versandt wurden, erhielt Magdeburg von den Zeitgenossen den Beinamen "Unseres Herrgotts Kanzlei". 


Stand: 08. April 2009. Webmaster: Dr. Tobias Köppe, Vorsitzender Kuratorium Ulrichskirche e.V., Tel.: 0151/50151370, Email: tobiaskoeppe@hotmail.com